|
Sasori: Scorpion
Spaceman meint: Hier ist also der vielgelobte japanische WIP-Film. Im
Gegensatz zu so manch anderen schmuddeligen Vertretern des Genres wurde
bei Sasori Wert auf Qualität gelegt: Allen voran sticht hier einmal
die außergewöhnliche Gestaltung (verschiedene innovative Kameraperspektiven,
Einsatz von Zeitlupe, die ausdrucksvollen Kulissen) ins Auge - ein paar
Szenen werden auch unter Zuhilfenahme von Farblampen besonders untermalt.
Die Rückblenden wirken teilweise surreal - ohne aber den Gesamtfilm
dadurch zu stören. Teilweise sind es Kleinigkeiten am Rande die näher
betrachtet zeigen mit wieviel Engagement und Innovation der Film umgesetzt
wurde. (z.B.: das Motiv des Blutflecks der Entjungferung, der sich anfangs
in der aufgezogenen japanischen Fahne wiederfindet, und gegen Ende des
Film als Blutfleck am Körper des getöteten Entjungferers wiederkehrt).
Ansonst bietet der Film eine gute Mischung aus Spannung, Dramaturgie,
Action und vor allem Atmosphäre. Die Darsteller(innen) sind starke
Persönlichkeiten - allen voran Sasori, die eine Unzahl von Torturen
über sich ergehen lassen muss. Zum Gewaltpegel: Der Härtegrad
des Films ist hoch - aber nicht so übertrieben, dass es unerträglich
wird. Bei einigen der Folterungen ist sogar zu erkennen, dass die Schläge
deutlich am Körper vorbeigehen. (Hier wäre an der Kameraposition
etwas Justierung erforderlich gewesen.) Ansonst gibt es eine Augenausstech-Szene
mit einer Glasscherbe zu sehen. Es gibt auch ein wenig nackte Haut zu
sehen - im Vergleich zu anderen Filmen werden diese Szenen aber nicht
"überstrapaziert" sondern ganz bewusst präsentiert.
Gegen Ende des Films kann sich Sasori dann (ausserhalb des Gefängnisses)
an ihren Peinigern rächen - dadurch wird zusätzlich Abwechslung
geboten. Liebhaber des Genres sollten sich den Film auf jeden Fall zu
Gemüte führen! - Der Otto-Normalschauer, der ohnehin mit diesem
Genre nichts anzufangen weiss, wird auch an diesem Film - trotz der beschriebenen
Qualitäten - nur wenig bzw. keinen Gefallen finden. |
|