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Nackte und der Kardinal, Die Der
alte Cenci ist nicht nur sehr reich, er ist auch ein Tyrann, der seine
Familie und seine Untergebenen wo er nur kann unterjocht und schikaniert.
Durch seine boshaften und hinterhältigen Aussagen und Taten steht er unter
Beobachtung der römischen Kirche und wird sogar befristet aus Rom verbannt.
Als zwei seiner Söhne sterben, feiert Cenci dies mit einem Fest, da er
ja jetzt weniger Kosten hat. Nach dem fest schändet er seine Tochter Beatrice,
die sich ihm durch den Gang ins Kloster entziehen wollte. Daraufhin plant
diese mit ihrem Geliebten und dem Rest der Familie den Mord am alten Cenci.
Doch der Tod des Cenci gibt der Kirche endlich den Vorwand, sich des Vermögens
der Cencis zu bemächtigen. Durch Folter werden Geständnisse erzwungen
und die gesamte Familie wird verhaftet, enteignet und zum Tode verurteilt.
Aber das Schicksal der Beatrice bewegt eine ganze Nation...
Spaceman meint: Fulci meinte einmal in einem Interview, dass dies wohl
der beste Film seiner Schaffenszeit ist. Dem kann voll und ganz zugestimmt
werden. Bei "Die Nackte und der Kardinal" handelt es sich um
ein erstklassig in Szene gesetztes Drama mit einer beklemmenden Story,
tollen Kulissen und Kostümen und erstklassigen Darstellern. Ähnlich
wie Jess Franco in seiner besten Schaffensperiode hat auch Fulci hier
etwas geschafft, was man ihm eigentlich gar nicht zugetraut hätte:
Die gesamte Inszenierung ist bildgewaltig, erstaunlich realistisch und
wirklich hochkarätig inszeniert. Der Splattergehalt hält sich
dabei zwar noch in Grenzen - ansatzweise deutet sich jedoch bereits an,
was Fulci in den weiteren Filmen dann auszubauen pflegte und wofür
er letztendlich bekannt und berühmt-berüchtigt wurde: So gibt
es einige unschöne Folterungen (mit heissen Eisen) zu sehen - oder
eine Szene in der ein Mann von Hunden regelrecht in Stücke gerissen
wird. Liebhaber von Mittelalterdramen wie z.B. "Marquis de Sade:
Justine", "Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne" und
"Die Nonnen von Clichy" kommen an "Die Nackte und der Kardinal"
nicht vorbei. |
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