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Calvaire
- Tortur des Wahnsinns Der
Sänger Marc Stevens (Laurent Lucas) reist quer durch die belgische Provinz,
um auf Feiern oder in Altersheimen aufzutreten. Als er sich während eines
nächtlichen Unwetters auf dem Weg zu einem Weihnachtsauftritt befindet,
hat sein Kleinbus in einem entlegenen Waldstück ein Panne. Ein scheinbar
verwirrter Mann namens Boris (Jean-Luc Couchard), der auf der Suche nach
seiner Hündin ist, bringt Marc zur nahe gelegenen Pension des ehemaligen
Komikers Bartel (Jacky Berroyer), der ihm sofort ein Zimmer und die Reparatur
seines Wagens anbietet, als er erfährt, dass Marc ein Entertainer ist.
Marc nimmt das Angebot dankend an und beschließt in dem heruntergekommenen
Hotel zu übernachten. Wie sich schon wenig später herausstellt, erweist
sich dies als großer Fehler, denn der einsame Bartel will Marc nicht mehr
gehen lassen und auch die restlichen Bewohner des entlegenen Landstrichs
entpuppen sich als äußerst unangenehme Zeitgenossen...
Spaceman meint: "Calvaire stellt neben High Tension die Speerspitze
des modernen europäischen Horrorfilms dar... mit dem europäischen
Horror-Kultstar Brigitte Lahaie". Mit dieser Aufschrift auf der DVD-Hülle
wird der Film beworben. Hierzu ist gleich mal eines klarzustellen: Brigitte
Lahaie ist vielleicht ein Porno-Kultstar - aber mit Sicherheit kein Horrorkultstar
- und ihr Auftritt dauert nicht einmal fünf Minuten. Den Film in
einem Atemzug mit High Tension zu nennen ist mehr als gewagt - sind doch
die beiden Filme im direkten Vergleich wie Tag und Nacht! Wer sich einen
harten Splatterfilm erwartet wird mehr als enttäuscht. Die Geschichte
wird sehr, sehr langsam und in ruhigen Bilder erzählt und kann mit Sicherheit
zur Hälfte dem Genre Drama zugeordnet werden. Die Gestalten, denen
der Sänger Stevens begegnet sind alle seltsam bis geistig abnorm.
Wirklich harte (Splatterszenen) gibt es überhaupt keine. Mehrfach
wurde in Foren über den angeblichen schwarzen Humor im Film gesprochen.
Dazu sei gesagt: Es gibt keinen Humor im Film - auch keinen schwarzen.
(Humor wäre es vielleicht gewesen wenn man als Hintergrundmusik "Resi
I hol di´mit´n Traktor ob" gespielt hätte, als Bartl
den Sänger Stevens aus dem Wald zurück zu sich nach Hause bringt...
So kann Calvaire wirklich nur einem eingeschränkten (und für
künstlerische Filme aufgeschlossenen) Publikum empfohlen werden -
alle anderen sollten einen weiten Bogen um den Film machen. |
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